In grauen Zonen

Zusammenfassung:

In grauen Zonen - Biografie eines ManagersDer erfolgreiche und unbequeme Macher v.Mallwitz blickt während einer Krise auf sein Leben zurück: Wie weit hat er seine Tugend seinem Ehrgeiz geopfert?  Mallwitz ist Ingenieur und von Herkunft eher konservativ geprägt. Im Zwiespalt zwischen seinem Gefühl für Anstand und einer von ihm erwarteten Stromlinienförmigkeit lässt er sich unbewusst von einem kritischen Rationalismus leiten. Der Autor wertet nicht, die Leser sind herausgefordert, sich ihr Urteil selber zu bilden.

Sie können das Buch unter www.neobooks.com oder amazon lesen.

 

Hintergrund:

Es handelt sich um einen sozialkritischen Schlüsselroman, den Rahmen bilden aktuelle Korruptionsskandale in deutschen Großunternehmen und politische Intrigen um das Amt des Präsidenten in Südafrika, die zum Wechsel von Mbeki zu Zuma führten. Die geschilderten Vorgänge beruhen auf eigenen, authentischen Erfahrungen des Autors.

 

Handlungsabriss:

Georg v. Mallwitz, der für Corporate Technology zuständige Vorstand des Hauses ElteX (früher Eltech), wird unter dem Vorwurf der Bestechung und Untreue verhaftet. Er soll mit seinem Freund Gumede, Chef der südafrikanischen Forschungsgemeinschaft, Scheingeschäfte verabredet haben. Mallwitz hatte noch während der Apartheid mit Gumede die Firma African Electric zur Elektrifizierung von Soweto gegründet. Als Gumede von dem damaligen Regime verhaftet worden war, befreite ihn Mallwitz. African Electric stabilisierte das südafrikanische Geschäft von Eltech über die Wirren der Wende hinweg, Mallwitz und Gumede stiegen auf . Nun wird in Südafrika im Zuge politischer Intrigen  Gumede Korruption vorgeworfen, die deutschen Ermittler benutzen diese Anschuldigungen als Türöffner, um zu beweisen, dass mit Mallwitz ganz ElteX bis in die Spitze hinein korrupt ist. Mallwitz nimmt sich seinen Schulfreund Husmeyer, einen linksstehenden Starverteidiger, als Anwalt, muss aber zunächst in Untersuchungshaft.

Im Gefängnis lässt Mallwitz sein Leben an sich vorbeiziehen: Kindheit als Halbwaise und armer Verwandter in einer konservativ-patriarchalischen Großfamilie auf dem Land, dabei beeindruckt vom Aufstieg seines Onkels als Produzent von Stahlröhren. Beim Segeln lernt er, Naturgewalten durch entschlossenes und umsichtiges Verhalten zu beherrschen. Studium der Elektrotechnik, seine Liebe zur Industriellentochter Olga scheitert an deren Mutter. Ein politisch motiviertes Embargo durchkreuzt die Geschäfte seines Onkels; Mallwitz lernt die Gefahr nicht beeinflussbarer Risiken kennen. Erfolgreiche Forschung bei einem Professor, dessen Stil Mallwitz aber zu voluntaristisch erscheint. Wachsende Ablehnung des Dogmatismus und der Zügellosigkeit der 68er Proteste. Aufenthalt in den USA, Mallwitz lernt den amerikanischen Pragmatismus schätzen.  Nach seiner Rückkehr zufällige Begegnung mit Olga, inzwischen Studentin der Archäologie. Versöhnung, Olga wird schwanger. Georg bricht seine Promotion ab und geht zu Eltech (später ElteX), weil er mit seiner Familie von den Schwiegereltern unabhängig sein will.

Bei der Arbeit für Eltech erste Zweifel wegen der starren, überkommenen Hierarchie, und des Aktionismus von Unternehmensberatern. Mit einer Mitarbeiterin entwickelt er ein Simulationsprogramm, auf das der Wissenschaftsmanager Beck aufmerksam wird. Mallwitz wird Becks Stellvertreter, es gelingt ihnen, eine langfristige Forschungspolitik durchzusetzen. Beck wird von Terroristen ermordet.

Mallwitz sieht sich in einer Sackgasse und nimmt die unbeliebte Stellung eines Eltechchefs in Südafrika an. Das Apartheidregime liegt in letzten Zügen. Es gelingt ihm, Gumede zu schützen, erlaubt ihm aber auch gewisse Konzessionen an die Regeltreue. Mit Ausgründungen werden Wünsche der späteren schwarzen Regierung vorweg erfüllt. Olga promoviert mit einer ideologisch umstrittenen Arbeit über afrikanische Archäologie.

Nach seinen Erfolgen in Südafrika wird Mallwitz  nach Deutschland als für Forschung und Entwicklung zuständiger Corporate Technology Vorstand zurückberufen. Mallwitz stellt Visionen zukünftiger grüner Techniken vor, erwirbt sich öffentliches Ansehen und wird in führenden Kreisen herumgereicht. Dabei leidet er zunehmend unter der Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit.  Er sieht zu, wie Ausgründungen zum Waschen von Schmiergeldern missbraucht werden. Sein Überdruss wächst, schließlich holt ihn die südafrikanische Vergangenheit als angeblichen Komplizen des angeblich korrupten Gumede ein. Während der Untersuchungshaft findet in Südafrika ein Machtwechsel statt. Die Vorwürfe gegen Gumede werden als frei erfunden hingestellt. Mallwitz wird entlassen und erstreitet eine hohe Abfindung von ElteX. Andere Korruptionsverfahren  gegen ElteX werden außergerichtlich beigelegt. Es bleibt offen, welche Unregelmäßigkeiten überhaupt vorgefallen sind.